Im Kreise von rund der Hälfte der gegenwärtig 36 Mitglieder eröffnete Dr. Spitzner pünktlich um 11 Uhr
die diesjährige Jahresversammlung, diesmal in der Sternwarte Rodewisch als Örtlichkeit.
Er verwies auch auf die inzwischen zwanzig Jahre des Bestehens der Literaturgesellschaft und zeigte
vielfältige Aktivitäten auf, die in dieser Zeit unternommen worden waren, um einerseits das Andenken
Julius Mosens zu wahren und andererseits auf die Vogtlandliteratur aufmerksam zu machen.
Weiterhin wurden in drei Etappen einige Zeitphasen näher beleuchtet.
Zunächst sprach Dr. Haueis als anwesendes Gründungsmitglied über die ersten Jahre der seit 1998 bestehenden
»Julius-Mosen-Gesellschaft e.V.«, zu der Mitglieder aus dem Vogtland, Sachsen, Westfalen und Oldenburg zählten
(die Gründung erfolgte in der Kirche von Marieney, dem Geburtsort von Julius Mosen).
Er verwies darauf, dass damals im Herbst jeden Jahres Mosen-Tage stattfanden, dass Mosens Werke in mehreren Bänden
verlegt wurden (Novellen, Naturgedichte, seine Biografie u.a.). Einige seiner Gedichte wurden sogar später von Rolf Bach vertont; dazu erschien 2015 eine CD.
Anzumerken war, dass einige Projekte an finanziellen bzw. bürokratischen Hürden scheiterten oder nur ungenügend realisiert werden konnten.
Von den Mosenblättern erschienen insgesamt dreizehn Ausgaben.
Am Mosen-Gymasium entstanden insgesamt fünf besondere Lernleistungen über Julius Mosen, zwei davon sogar mit Filmmaterial und Vertonung.
Anschließend beschäftigte sich Dr. Spitzner in seinem Bericht mit den Jahren seit 2006 und mit dem von ihm initiierten neuen
Blickpunkt auf die Vogtlandliteratur. Der Preis »Vogtlands Lieblingsbuch« wurde von 2007 bis 2016 vergeben,
nachdem in diesen Jahren tausende Vogtländer in den in zehn Bibliotheken stattfindenden Ausstellungen der
jährlichen rund fünfzig Bücher über die Preisvergabe entscheiden durften.
In der diesjährigen Veranstaltung zu »Vogtlands Lieblingsbuch« wurde zudem erstmals der »Vogtländische Literaturpreis«
vergeben; diese Auszeichnung erhielten Volker Müller in Belletristik und Prof. Dr. sc. Rüdiger Bernhardt auf dem Gebiet
des Fachbuches.
Zudem erhielt der Verein im letzten Monat einen Preis der erfal-Stiftung, der uns 2018 für die zwanzigjährige Tätigkeit
auf kulturellem Gebiet zuerkannt wurde.
Dr. Spitzner erinnerte weiterhin an einige Veranstaltungen »Autoren im Gespräch« in der Kapelle Neuensalz.
Birgit Klemm sprach anschließend in ihrem Beitrag vor allem über die 2013 von ihr ins Leben gerufene Website der
Literaturgesellschaft und machte darauf aufmerksam, dieses moderne Medium weiterhin und verstärkt zum
Bekanntmachen mit dem Anliegen des Vereins zu nutzen. Denn so sei es beispielsweise besser möglich,
den existierenden, in Marieney befindlichen Literaturfundus an die Menschen heranzutragen.
Zu wenige wüssten vom Bestehen der Literaturgesellschaft, und der Bekanntheitsgrad könnte so günstig
beeinflusst werden. Denn in der Vogtlandliteratur der gesamten Jahre gäbe es Erstaunliches zu entdecken, so ihre eigene Feststellung.
In seinem Rednerbeitrag äußerte sich Prof. Bernhardt zu den Ergebnissen der Mitgliederbefragung,
betreffend die gegenwärtige und weitere Arbeit des Vereins. Erfreulich seien Äußerungen der Art,
dass sich die Mitglieder im Verein wohlfühlen und dass sie eigene Vorstellungen verwirklichen können.
Bedenkenswert sei, dass sich zuwenige an der Umfrage beteiligt hatten.
Wichtig nannte er das Anliegen, eine kontinuierliche Arbeit des Vereins abzusichern. Denn es gab eine Menge guter
Vorschläge. Über deren konkrete Realisierung müsse allerdings auch noch mehr nachgedacht werden.
Möglichkeiten der Wirksamkeit in der Öffentlichkeit müssten überlegt werden.
Zum Abschluss der Jahresversammlung erfolgte die Wahl des Vorstandes (siehe »Kontakte«)
Nach einer Pause, in der sich Olaf Graf, der Leiter der Sternwarte, gemeinsam mit seiner Frau sehr gut für das
leibliche Wohl der Anwesenden engagierte, folgte der kulturelle Teil:
Ab 14 Uhr konnten die Anwesenden, bei denen noch einige Gäste dazugekommen waren, zunächst parallel zwei Texte genießen,
dargeboten von Ekkehard Glaß: Julius Mosens »Ritter Wahn« in Abwechslung mit Sigmund Jähns Gedanken zu seinem Raumflug
im August 1978, untermalt von Bildern.
Anschließend nutzte Olaf Graf das Planetarium, um den Sternhimmel zu erläutern mit Geschichten zu den Sternbildern.
Diese wunderbare insgesamt anderthalbstündige Show fand 15.30 Uhr ihren Abschluss.
(28.10.2018 - Birgit Klemm)