Matinee im Bürgerhaus der Gemeinde Mühlental

Termin

17. September 2016

 

Ort

Bürgerhaus Marieney

08626 Marieney
Hauptstraße 15

Programm

ab 9.30 Uhr
im Mosenzimmer

Einblick in die Büchersammlung

 

10.30 Uhr
im Saal des Bürgerhauses

Begrüßung der Gäste durch Dr. Frieder Spitzner
(Vereinsvorsitzender)

Grußworte von Andreas Kracke
(Bürgermeister der Gemeinde Mühlental)

Vortrag von Yvonne Magwas (MdB)
über ihre kulturpolitische Tätigkeit

Diskussion zum Vortrag

 

11.30 Uhr bis 12.30 Uhr
im Mosenzimmer

Einblick in die Büchersammlung


Zur Matinee und zur darauf folgenden Mitgliederversammlung gibt es folgende beiden Artikel von Thorald Meisel (erschienen in der Freien Presse):

6. September 2016 - »Steckbrief-Sammlung wächst«

Zehn Jahre nach dem Neustart zieht die Vogtländische Literaturgesellschaft im Rahmen einer Matinee eine Zwischenbilanz

Marieney. Rund 450 Namen umfasst inzwischen die Sammlung der Autorensteckbriefe aus dem Vogtland, die Dr. Frieder Spitzner, Vorsitzender Vogtländischen Literatur- gesellschaft »Julius Mosen«, seit gut 15 Jahren zusammengetragen hat. Am 17. September werden sie im Rahmen einer Matinee im Bürgerhaus in Marieney erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anlass für die Veranstaltung ist der vor zehn Jahren erfolgte Neustart des 1998 ursprünglich als Julius-Mosen-Gesellschaft gegründeten Vereins mit dem neuen Namen Vogtländische Literaturgesellschaft »Julius Mosen« und mit einem zusätzlichen Betätigungsfeld - der Nachwendeliteratur aus dem und über das Vogtland.

+Nur noch wenig Chancen für ein gutes Ende - Mosen-Gesellschaft Marieney fehlt die Perspektive«, lauteten im Mai 2005 die Schlagzeilen in der Presse. Ein Jahr nach dem Rücktritt der damaligen Oelsnitzer Oberbürgermeisterin Eva-Maria Möbius als Vereinsvorsitzende stand der Verein vor der Auflösung.
Der Auerbacher Frieder Spitzner erarbeitete daraufhin ein Konzept für eine Neuausrichtung des Vereins, das er in einem Gespräch mit Möbius, dem damaligen Schönecker Bürgermeister und jetzigen Landrat Rolf Keil (CDU) sowie dem Mühlentaler Bürgermeister Dieter Weller vorstellte. Das Trio aus der Kommunalpolitik zeigte sich offen für die Ideen - und legte Spitzner ans Herz, er solle sich zur Umsetzung mit einbringen.
Am 9. September 2006 wurde er zum neuen Vorsitzenden des umstrukturierten Vereins gewählt. Die Mitgliederzahl ist seither von 15 auf 35 gestiegen - darunter zwei Professoren, acht mit Doktor-Titel, drei Schauspieler und zwei Journalisten.
»Bei jährlich zwischen 50 und 60 Neuerscheinungen von Büchern vogtländischer Autoren oder Publikationen über die Region ist aber noch Luft nach oben. Was konkret heißt, wir würden uns über weitere Mitstreiter freuen«, machte Spitzner deutlich. Er hofft, dass die auch acht Bände umfassenden Autorensteckbriefe, an deren Vervollständigung weiter gearbeitet wird, einen Anreiz darstellen, bei der Matinee in Marieney vorbeizuschauen.
Zudem wird die CDU-Bundestagabgeordnete Yvonne Magwas über ihre kulturpolitische Tätigkeit sprechen. »Es bleibt ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen zur Kultur im Land und in unserer Region«, ist Spitzner überzeugt. Die Literatur- gesellschaft hat mit Veranstaltungen wie der seit 2007 jährlich stattfindenden Wahl zu Vogtlands Lieblingsbuch oder der Reihe »Autoren im Gespräch«, die in Zusammenarbeit mit der Kapelle Neuensalz stattfinden, seit Neuorientierung selbst kulturpolitische Akzente gesetzt. Nicht zu vergessen der Fundus von rund 600 Bänden vogtländischer Autoren oder mit Bezug zum Vogtland, die allein seit 2006 gesammelt wurden.
Spitzner spricht in diesem Zusammenhang von einer Dokumentation für die Nachwelt, die auf regionaler Ebene deutschlandweit wohl einzigartig ist.




19. September 2016 - »Neuensalz-Ersatz scheint vorhanden«

Selten war eine Literaturveranstaltung so nah an der aktuellen Politik im Vogtland wie am Samstag im Bürgerhaus Marieney.

Marieney. Für den Fall, dass es die 2017 die Kapelle Neuensalz nicht mehr gibt, könne die Ehrung der Preisträger von »Vogtlands Lieblingsbuch« in Oelsnitz stattfinden - auf Schloss Voigtsberg oder in der Katharinenkirche. Das sagte deren Oberbürgermeister Mario Horn (CDU) am Samstag bei der Vogtländischen Literaturgesellschaft »Julius Mosen«, die seit 2007 diese Veranstaltung organisiert. Hintergrund ist, dass auch nach dem vergangene Woche erzielten Kompromiss um die Zukunft der kreiseigenen Kultur GmbH hinter der Kapelle Neuensalz weiter ein Fragezeichen steht. Selten war die aktuelle Politik so Thema in der Literatur, wie am Samstag im Bürgerhaus Marieney - sowohl bei der Matinee wie auch bei Mitgliederversammlung. Zehn Jahre sind seit der Umstrukturierung der früheren Mosen-Gesellschaft vergangen. Mit dem zusätzlichen Standbein aktueller Regionalliteratur liegt nun ein Fundus mit rund 600 Büchern mit Bezug zum Vogtland, dazu ein Autorenarchiv mit rund 450 Namen.

Aus Sicht von Landrat Rolf Keil (CDU) ist diese Sammlung deutschlandweit einmalig. Das schrieb Keil in einem Grußwort, das Andreas Knaake (parteilos), Bürgermeister von Mühlental, verlas. Welche Rolle die Sammlung künftig in der vogtländischen Kulturszene spielen soll, blieb im Grußwort offen. »Der Landrat ist beauftragt, bis 30. Juni 2017 ein Strukturkonzept zu erarbeiten«, sagte dazu die CDU-Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas, die zur Matinee über ihr Tätigkeit im Ausschuss Kultur/Medien berichtete.

Dr. Frieder Spitzner aus Auerbach, seit zehn Jahr Vorsitzender der Literaturgesellschaft, will den Fundus, der im Bürgerhaus Marieney ausgestellt ist, dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu gibt es die Idee eines Literaturhauses. Spitzner erklärte sich bereit, für weitere zwei Jahre die Leitung der Gesellschaft zu übernehmen - mit der Hoffnung, in dieser Zeit weitere Weichen in gesicherte Zukunft stellen zu können. Mit Frieder Seidel aus Hammerbrücke wird im Oktober wieder ein Verleger aus dem Vogtland auf der Buchmesse in Frankfurt am Mai vertreten sein. Er setzt darauf, dass auch im Zuge von Freihandelsabkommen wie dem derzeit mit den USA verhandelten TTIP die Buchpreisbildung erhalten bleibt, was für kleine Verlage wie Conception Seidel existenziell unverzichtbar sei. Professor Siegfried Schönherr, Autor von Büchern über Sohl und Bad Elster, sieht die Gefahr, dass Bücher zu reiner Handelsware werden. Über Kultur werde bei TTIP nicht verhandelt, die deutschen Standards und damit auch die weltweit einmalige Buchpreisbindung bleiben bestehen, gab sich Magwas überzeugt.

»In der Schweiz gibt es keine Buchpreisbildung mehr. Dort legt man inzwischen Förderprogramme auf, um überhaupt Buchhandlungen zu erhalten. Dazu darf es in Deutschland nicht kommen«, machte Petra Steps aus Netzschkau deutlich, Autorin und Intendantin der Krimi-Literaturtage Vogtland.